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Ryuichi Sakamoto

Japanischer Multi-Instrumentalist, Komponist, Arrangeur und Schauspieler, geboren am 17. Januar 1952 in Nakano bei Tokio. Er studierte an der Universität der Künste und der Musik in Tokio und machte einen Abschluss in Komposition sowie in elektronischer und ethnischer Musik. Ab Ende der 1970er Jahre begann er als Arrangeur, Komponist und Produzent in den Sparten klassische Musik, Jazz und Rock zu arbeiten.


Zusammen mit Haruomi Hosono (e-b) und Yukihiro Takahashi (dm) von der Sadistic Mika Band gründete Sakamoto 1978 das Yello Magic Orchestras (siehe dort), das eine ganze Reihe von Aufnahmen veröffentlichte und beeinflusst von Kraftwerk zu einer der wichtigen Proto-Synti Pop-Band wurde.


Seine erste Aufnahme unter eigenem Namen war die mit Toshiyuki Tsuchitori als Co-Leader eingespielte LP "Disappointment-Hateruma" (Kojima, 1976). Darauf improvisierten die beiden Musiker mit einem ganzen Arsenal von Klängen aus ethnischen und elektronischen Instrumenten.


Seine erste, in Richtung experimentelle Musik gehende Aufnahme unter eigenem Namen war "Thousand Knives" (Better Days, 1978). Für die Aufnahmen holte er viele weitere Musikerinnen und Musiker dazu. Zusammen mit The Kakutougi Session nahm Sakamoto das Disco-Album "Summer Nerves" (CBS/Sony, 1979) auf. Sein zweites eigenes Album "B-Unit" (Alfa, 1980) entstand mit Hilfe von Andy Partridge von XTC sowie mit japanischen Musikern.





"Left Handed Dream" (Alfa, 1981) nannte sich eine weitere eigene LP zwischen Experimental und Synthi Pop. Mit der Mittelalter-Musik-Formation Danceries nahm Sakamoto die Alben "The End Of Asia" (Better Days, 1982) und "Chanconette Tedesche" (Better Days, 1983) auf.


"Coda" (London, 1983) nannte sich ein weiteres Soloalbum. Mit der Filmmusik zu "Merry Christmas Mr. Lawrence" (London, 1983) wurde Sakamoto im Westen bekannt. In Frankreich erschien der Film von Magisa Oshima und die Musik unter dem Titel "Furyo" (Virgin, 1983).


Im Track "Forbidden Colours" war David Sylvain (vcl, key) von Japan zu hören, mit dem Sakamoto zuvor schon die Single "Bamboo Houses/Bamboo Music" (Virgin, 1982) aufgenommen hatte. Später arbeitete Sakamoto oft mit Sylvain zusammen, vor allem auf einigen der Soloalben von David Sylvain (siehe dort).


Auf vielen weiteren Aufnahmen arbeitete Sakamoto mit prominenten Musikern wie Toshinori Kondo, Thomas Dolby, Iggy Pop, Bill Laswell, Brian Wilson von den Beach Boys, Youssou N'Dour, Sly Dunbar, Shankar, Arto Lindsay, Robert Wyatt, Robbie Robertson von The Band, Youssou N'Dour, Arto Lindsay, Yosuke Yamashita, DJ Spooky, David Torn, Christian Fennesz,Taylor Deupree, Jacques Morelenbaum, David Toop und anderen zusammen.


Viel Bekanntheit brachte Sakamoto sein Mitwirken am Soundtrack zum Film "The Last Emperor" von Bernardo Bertolucci. Neben Sakamoto steuerten David Byrne, Cong Su, The Red Guard Accordion Band, The Ball Orchestra Of Vienna und The Girls Red Guard Dancers Songs für den Soundtrack (Virgin, 1987) bei.


Die Filmmusik wurde mit einem Oscar belohnt. Der Film selber wurde mit total neun Oscars ausgezeichnet. Es folgten Dutzende weitere Soundtracks, unter anderem für Regisseure wie Pedro Almodovar und Oliver Stone. Soundtrack-Arbeiten wurden unter den Titeln "2019" (Commons, 2020) bzw. "2020S" (Commons, 2021) zu zwei Boxsets zusammengefasst.


Diese bestanden aus sechs bzw. fünf LPs dazu je zwei Singles in unterschiedlichen Formaten. Die Doppel-CD "Raw Life Osaka" bzw. die Doppel-HDCD "Life In Progress" (beide WEA Japan, 1999) enthielten Sakamotos Oper "Life". "Piano Music" (Brilliant Classics, 2019) enthielt auf 5 CD Klaviermusik von Sakamoto, gespielt von Jeroen van Veen, teilweise begleitet von Sandra van Veen.


Mit "Vrioon" (Raster Noton, 2002) begann eine Zusammenarbeit von Sakamoto mit dem deutschen Minimal-Electronica-Musiker Alva Noto alias Carsten Nicolai vom deutschen Künstlerkollektiv "Raster-Noton". Im Laufe der Jahre erschienen viele weitere gemeinsame Aufnahmen (siehe Alva Noto).


Total veröffentlichte Sakamoto über 110 Alben, fast 100 kürzere Aufnahmen, über 30 Videos und fast 50 Compilations. Von Sakamoto erschienen mehrere Compilations oder Reissue-Pakete. Zu letzteren gehörte das 12 CD starke Set "Complete Güt Box" (Güt, 2012). Unter dem Titel "Year Book" begann das Label "Commmons" 2015 eine ganze Reihe von Compilations auf den Markt zu bringen.


Dabei erschienen die Doppel-CD "Year Book 2005-2014" (2015), die Triple-CD "Year Book 1971-1979" (2016), die CD "Year Book 1980-1984" (2017) und das aus fünf CD bestehende Set "Year Book 1985-1989" (2018).


Sakamoto war mit der Pianistin und Sängerin Akiko Yano verheiratet und wirkte auf mehreren Alben von ihr mit. Ryuichi Sakamoto starb am 28. März 2023 in Tokio im Alter von 71 Jahren. 04/23

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