top of page
musicmakermark

The Isley Brothers

Amerikanische Soul-Gesangsgruppe, entstanden in den 1950er Jahren in Cincinatti, Connecticut. Die vier Brüder Vernon, O'Kelly, Rudolph und Ronald Isley sangen zuerst Gospelsongs. 1955 kam Vernon bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Im Jahr darauf zogen die drei restlichen Brüder nach New York, wo sie mit "Angels Cried/The Cow Jumped Over The Moon" (Teenage, 1957) ihre erste Soulsingle veröffentlichten konnten.


Es folgten bis fünf weitere Singles für die Labels "Mark-X", "Cindy" und "Gone", ehe sie von "RCA Records" unter Vertrag genommen wurden. Mit "Shout (Part 1)" (RCA, 1959) hatten die Isley Brothers einen US-Top-50-Hit, der später auch von den Beatles und Lulu gecovert wurde. "Shout" (RCA, 1959) hiess auch das erste Album. Die Gruppe wechselte auch danach mehrfach die Labels und zog von "RCA" zu "Atlantic" und von dort 1962 zu "Wand".


Dort hatten sie mit dem Top Notes-Cover "Twist And Shout" (Wand, 1962) einen weiteren Hit. Die Single klassierte sich auf Platz 2 der R&B-Charts und auf Platz 17 bei den US Hot 100-Singles. Auch dieser Song wurde später von den Beatles übernommen. Begleitet wurden die Isley Brothers bei den Aufnahmen unter anderem von den später als Sessionmusiker gesuchten Eric Gale und Cornell Dupree (g) sowie Chuck Rainey (e-b).


Gleich wie die Single "Twist And Shout" hiess auch das zweite Album (Wand, 1962), das bis auf Platz 61 der Billboard 200-Liste kletterte. Eine Wiederveröffentlichung der ersten Hitlsingle "Shout (Part 1)" (RCA, 1962) kam im selben Jahr erneut in die Top-100-US-Singles. Weitere Singles für "Wand" oder andere Labels wie "United Artists", "Atlantic" und "Veep" landeten auf hinteren Rängen der Charts oder tauchten dort gar nicht auf.


Das nächste Album war "Twisting And Shouting" (UA, 1963). 1964 entschieden sich die Isley Brothers, ihre Begleitband mit einem Gitarristen zu verstärken. Man sah sich nach einem geeigneten Musiker um, und Ronald Isley entdeckte in einer Hotel-Bar in Harlem einen Musiker namens James Hendrix. Dieser gefiel ihm so gut, dass er ihn auf der Stelle verpflichtete.


Hendrix trug sofort dazu bei, dass der Sound funkier und rockiger wurde. Die erste Isley Brothers-Aufnahme, bei der Hendrix mitwirkte, war die Single "Testify" (T-Neck, 1964). Der Song wurde später auch von Stevie Ray Vaughan gecovert. Die Single der Isley Brothers erschien auf dem eigenen Label, wurde aber kein Hit, ebenso wie die zweite, mit Hendrix eingespielte Single "Move Over And Let Me Dance" (Atlantic, 1965).


Diese erinnerte stark an den zwei Jahre später veröffentlichte Hendrix-Song "Fire". Hendrix träumte schon damals von Musik aus brennenden Gitarren und meterhohen Verstärkertürmen. Der experimentelle Soul blieb aber weitgehend unbemerkt, so dass sich die Isley Brothers sowohl von ihrem Label, als auch von Hendrix trennten. James Hendrix wurde später als Jimi Hendrix ein Rock-Superstar.


Aufnahmen jener Zeit erschienen später unter dem Titel "In The Beginning" (T-Neck, 1971) auf einer Compilation, die mehrfach wieder veröffentlicht wurde. Danach wurden die Isley Brothers von "Tamla Motown" unter Vertrag genommen, wo ihnen das Songschreiber-Trio Holland-Dozier-Holland zur Seite gestellt wurde. Mit "This Old Heart Of Mine" (Tamla, 1966) hatten die Isley Brothers gleich einen Top-15-Hit bei den Billboard Hot 100 und einen Top-10-Hit bei den R&B-Singles.


Es folgten bis 1969 sieben weitere Singles, von denen es fünf in die Billboard Hot 100 und/oder R&B-Charts Charts schafften, wenn auch nur auf hintere Ränge. Mit "This Old Heart Of Mine" (1966), "Soul On The Rocks" (1967) und der Compilation "Doin' Their Thing: Best of the Isley Brothers" (1969) erschienen bei diesem Label auch drei Alben. 1969 reaktivierten die Isley Brothers ihr "T-Neck"-Label und vollzogen einen Imagewechsel.


Neu wurden deren jüngere Brüder Ernie Isley (g) und Marvin Isley (e-b) sowie deren Cousin Chris Jasper (key) Mitglieder der Gruppe. Während in England noch Nummern aus den "Motown"-Jahren der Isley Brothers in den Charts waren, hatte die Gruppe in den USA dank einem moderneren, funkigeren Sound ab 1969 bis 1984 ihre erfolgreichste Zeit mit vielen chartsplatzierten Singles und Alben.


Die Single "It's Your Thing" (T-Neck, 1969) war mit Platz 1 bei den R&B-Singles und Platz 2 bei den Hot 100 Singles die erfolgreichste Veröffentlichung. Die Gruppe hatte mit "That Lady (Part 1)" (T-Neck, 1973) und "Fight The Power (Part 1)" (T-Neck, 1975) noch zwei weitere Top-10-Singles, dazu Dutzende Platzierungen in den Hot 100 Singles. Erst gegen Mitte der 1980-er Jahre wurden die Erfolge rarer.


Dazu erschienen in jener Zeit auf "T-Neck" mehrere Alben. "This Heat Is On" (T-Neck, 1975) belegte gleichzeit in den R&B- und in den Billboard 200-Charts Platz 1. Weitere Nummer 1-Alben in der Wertung R&B waren "Live It Up" (1974), "Harvest For The World" (1976), "Go For Your Guns" (1977), "Shodown" (1978), "Go All The Way" (1980) und "Between The Sheets" (1983).


Insgesamt wurden auf "T-Neck" 17 Studio- und drei Compilations veröffentlicht. Weniger erfolgreich waren die beiden Live-Alben "The Isley Brothers With Brooklyn Bridge And Edwin Hawkins: Live At Yankee Stadium" (1969) und "The Isleys Live" (1973). Die Isley Brothers sangen zu jener Zeit nicht nur eigenes Material, sondern auch solches von Bob Dylan, Stephen Stills, Todd Rundgren, Carole King, Seals & Croft, James Taylor oder von den Doobie Brothers.


Prägendes Element zu jener Zeit war zudem der Gitarrensound von Ernie Isley, der stark von dem seines Vorgängers Jimi Hendrix beeinflusst war. Ab Ende der 1970er Jahre waren die Isley Brothers Teil der Disco-Welle. Mitte der 1980er Jahre verliessen Ernie und Marvin Isley sowie Chris Japser die Gruppe, um mit Isley/Jasper/Isley eine eigene Band zu gründen. Der Rest der Gruppe machte als Isley Brothers weiter und veröffentlichte "Masterpiece" (Warner, 1985).


O'Kelly Isley starb am 31. März 1986. Ihm widmeten Ronald und Rudolph ihr nächstes Album "Smooth Sailin'" (Warner, 1987). "Spend The Night" (Warner, 1989) war das erste Album von Ronald und Rudolph Isley ohne ihren Bruder. Nachdem sich Rudolph Isley 1989 vom Musikbusiness zurückgezogen hatte, kehrten Ernie und Marvin Isley wieder in die Band zurück.


Weitere Alben waren "Tracks Of Life" (Warner, 1991), "Live" (Warner, 1993), "Mission To Please" (Island, 1996) und "Eternal" (Dreamworks, 2001). In jener Zeit waren die Alben der Isley Brothers wieder hochbegehrt. Die erwähnte CD "Mission To Please" hatte Platz 31 auf der Billboard 200-Liste und Platz 2 bei den R&B-Alben belegt. "Body Kiss" (Dreamworks, 2003) stand in diesen beiden Wertungen ganz zuoberst. "Baby Makin' Music" (Def Soul, 2006) belegte die Plätze 5 (US-Alben) und 1 (R&B-Alben).


"I'll Be Home for Christmas" (Def Soul, 2007) war ein Album mit Weihnachtsliedern. Ronald Isley musste 2007 wegen Steuervergehen drei Jahre ins Gefängnis. Marvin Isley starb am 6. Juni 2010 an Diabetes. Derzeit bestehen The Isley Brothers aus Ronald Isley, der seit 1954 dabei ist, sowie aus Ernie Isley, der zwischen 1969 und 1984 Mitglied war und seit 1991 wieder dabei ist.


Die Isley Brothers arbeiteten oft mit R. Kelly zusammen. Mit "Down Low (Nobody Has to Know)" (Jive, 1995), der Singleauskoppelung ab R. Kellys zweitem Album "R. Kelly" (Jive und Zomba, 1995) hatte diese Paarung einen Nummer-1-Hit bei den R&B-Singles. Das Album "Power Of Peace" (Legacy, 2017) zeigte die Isley Brothers zusammen mit Santana. "Make Me Say It Again, Girl" (RI Top Ten, 2022) hiess ein weiteres Album.


Von den Isley Brothers erschienen 31 Studio-, vier Livealben und 111 Singles. Dazu kamen 15 offizielle und viele Dutzende inoffizielle Compilations. Die umfangreichste enthielt 23 CD und trug den Titel "The RCA Victor & T-Neck Album Masters (1959-1983)" (T-Neck, Epic, Legacy und Sony, 2015).


Darin fanden sich auf 21 CD 20 Alben mit Bonus-Tracks, eine Compilation sowie auf einer weiteren CD bisher unveröffentlichte Aufnahmen unter dem Titel "Wild In Woodstock: The Isley Brothers Live At Bearsville Sound Studio 1980". 06/23

2 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Oliver Sain

bottom of page