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Trevor Watts

  • musicmakermark
  • 9. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit

Englischer Free Jazz/Contemporary Jazz-Alt- und Sopransaxophonist, Piccolospieler, Flötist, Komponist sowie Bandleader, geboren am 26. Februar 1939 in York. Watts besuchte Ende der 1950er Jahre die Royal Air Force Music School, wo er auf Paul Rutherford (tb) und John Stevens (dm) traf.

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Watts und Rutherford begannen sich schon während ihrer Armeezeit für freieren Jazz im Stile von Eric Dolphy, Charles Mingus, John Coltrane oder Ornette Coleman zu interessieren und leiteten eigene Gruppen.

 

Zudem waren sie Mitglieder des New Jazz Orchestras, mit dem sie auf der LP "Western Reunion London 1965" (Decca, 1965) ihr Schallplattenbebut gaben. Als John Stevens am 3. Januar 1966 im Londoner West-End seinen Little Theatre Club eröffnete, spielte als erste Gruppe eine Formation mit Watts, Rutherford, Stevens sowie Jeff Clyne und John Ryan (b).

 

Der Club wurde zur Basis einer langlebigen Formation, die sich fortan Spontaneous Music Ensemble nannte. Drei Monate später, im März 1966, machte das SME erstmals Aufnahmen. Zum Kerntrio mit Stevens, Rutherford und Watts stiessen bei insgesamt drei Sessions Kenny Wheeler (flh) sowie entweder Jeff Clyne oder Bruce Cale (b).

 

Diese Aufnahmen kamen als "Challenge" (Eyemark, 1966) auf den Markt. Watts war später auf weiteren Aufnahmen des SME zu hören. Ab Ende er 1960er Jahre waren Watts und Stevens auch ausserhalb des SME tätig (siehe Trevor Watts/John Stevens).

 

Mit Jeff Clyne als Bassisten entstand "Prayer For Peace" (Transatlantic, 1969). In einem Stück war Barry Guy der Bassist. Es war dies die erste von rund einem Dutzend Aufnahmen der Watts-Formation Amalgam, deren Lineup oft wechselte.

 

Stevens stieg Mitte der 1970er Jahre bei Amalgam aus. Dieser Gruppe gehörten später auch Musiker wie Derek Bailey (g), Paul Rutherford (tb), Liam Genockey (dm), Colin McKenzie (e-b), Keith Tippett (p) oder Keith Rowe (g) von AMM an.

 

Am 19. Dezember 1974 trat Steve Lacy in der "Wigmore Hall" in London auf. Auf dem Livemitschnitt "Saxophone Special" (Emanem, 1975) waren Steve Lacy (ss), Steve Potts und Trevor Watts (as), Evan Parker (ts), Derek Bailey (g), Michel Waisvisz (synth) in diversen Zusammensetzungen zu hören.

 

Ende Dezember 1976 realisierte Watts mit Keith Tippett (p) und Julie Tippetts (vcl, p) sowie mit Colin McKenzie (b) die Quartettaufnahme "Warm Spirits, Cool Spirits" (Vinyl, 1977).  Im Duo mit der Pianistin Katrina Krimsky nahm er "Stella Malu" (ECM, 1981) auf.

 

Ende der 1980er Jahre gehörte Watts der Gruppe Unlimited Saxophone Company an. In der Besetzung Watts (as), Paul Dunmall (ts, bars), Elton Dean (as, saxello), Simon Picard (ts), Paul Rogers (b) und Tony Levin (dm) nahmen diese Musiker eine gleichnamige Live-LP (Ogun, 1990) auf.

 

"Reunion: Live In London" (Hi4Head, 2007) hiess ein Mitschnitt eines Auftrittes von Watts mit Peter Knight (vio) vom Juli 1999 vor nur gerade 20 Konzertbesuchern in einem Raum oberhalb eines Pubs in Islington.

 

Duoaufnahmen mit Veryan Weston (p) waren "Six Dialogues" (Emanem, 2004), "5 More Dialogues" (Emanem, 2011) und "Dialogues In Two Places" (Hi4Head, 2012). Bei letzterer Aufnahme handelte es sich um eine Doppel-CD. "Hear Now" (FMR, 2014) zeigte Watts und Weston ebenfalls im Duo.

 

Dazu kamen auf dieser Doppel-CD Quartettaufnahmen mit Weston, John Edwards (b) und Mark Sanders (dm), teilweise begleitet vom Moire Music Drum Orchestra von Watts. Als The Trevor Watts Quartet spielte diese Gruppe später (dm) "The Real Intention" (Listen! Foundation, 2020) ein.


Live in Polen war im Oktober 2013 die nächste Duoaufnahme von Watts und Weston entstanden, die "At Ad Libitum" (ForTune, 2015) hiess. Danach folgte die 2015 live in Amsterdam eingespielte Duo-CD "Dialogues For Ornette!" (FMR, 2015). "Live In São Paulo, Brasil" (Hi4 Head, 2006) dokumentierte Watts Auftritt 2005 in Brasilien mit Jamie Harris (dm, perc).


Weitere Duoaufnahmen dieser beiden Musiker waren "Ancestry" (Entropy Stereo, 2007) und "Tribal" (Klopotec, 2017). "Mutuality" (FMR, 2006) hiess eine Trioaufnahme mit Harris und dem Mexikaner Giran Cervantes, der das ungewöhnliche Instrument Urukungolo spielte. Diese CD erschien unter dem Gruppennamen Enjambre Acustico Urukungolo.

 

"Wold Sonic" (Hi4Head, 2005) hatte Watts erste Soloaufnahme geheissen. Später folgte mit "The Deep Blue" (Jazzwerkstatt, 2009) eine weitere, bei der Watts alle Instrumente (as, ss, perc, p, synth) im Multitrack-Verfahren selber einspielte. Fünf Jahre später folgte "Veracity" (FMR, 2014). Mit "Solos 2016" (Hi 4 Head, 2016) erschien zwei Jahre später eine weitere Soloeinspielung.    

 

"11 Songs" (MET-X und A-Shams, 2010) war eine Aufnahme, die Watts mit Musiker aus Burkina-Faso in diesem Land selber oder in Holland realisiert hatte. Veryan Weston begleitete Watts mit Alison Blunt (vio) und Hannah Marshall (cello) auch auf "Dialogues With Strings" (Fundacja Słuchaj!, 2017).

 

Auf der DVD-R "Dialogues At Cafe Oto" (Hi 4 Head, 2018) war zum Teil auch noch Peter Knight (vio) zu sehen und zu hören. Mit Stephen Grew (p) nahm Watts im Duo "Con Fluent" (FMR, 2016), "All There Is" (Discus, 2017) und "Let It Be (Live In Liverpool)" (Fundacja Słuchaj!,  2019) auf,

 

Zusammen mit dem polnischen RGG Trio entstand "Rafa" (Fundacja Słuchaj!, 2018). Für "Life & Music" (Hi4Head, 2019) ging Watts mit Geoff Sapsford (g), Rob & Amy Keake (ts), Roger Carey (b), Jamie Harris (perc) und Gimpaolo Scottoza (dm) ins Studio. Die CD-R "The Lockdown Solos" (Hi 4 Head, 2020) entstand während der Corona-Pandemie.

 

Duoaufnahmen von 1989 mit Liam Genockey (dm) wurden als "The Art Is In The Rhythm" (Jazz In Britain, 2022) veröffentlicht, damals aktuelle mit Mark Hewins (g, elect) "Live At The Cafe Oto London" (Hewins, 2020). Watts, Hewins und Jamie Harris (dm, perc) waren auf "Jamatre" (Hewins, 2022) in ebenfalls aktuellen Aufnahmen zu hören.

 

"The Lantern Tree" (Jazz In Britain, 2024) enthielt ein Auftragswerk der Theatergruppe Same Sky und war 1999 von einem Nonett uraufgeführt worden. Vermutlich stammen auch die Aufnahmen aus jener Zeit. Von Eternal Triangle, einem Trio mit Veryan Weston (key) und Jamie Harris (perc) kam "Gravity" (Jazz Now, 2024) heraus.


Trevor Watts leitete zudem diverse eigene Gruppen, von denen im Laufe der Jahre ebenfalls mehrere Aufnahmen herauskamen (siehe Trevor Watts in eigenen Gruppen).

 

Trevor Watts war langjähriges Stammmitglied des London Jazz Composers Orchestra von Barry Guy und machte mit zwei Ausnahmen bei allen übrigen Aufnahmen mit. Auf beim Barry Guy New Orchestra war er teilweise dabei. Zudem spielte er in Keith Tippet's Grossformation Ark, bei Iskra 1912 und machte Aufnahmen mit Bobby Bradford, Harry Miller, Karl Evangelista, Pierre Favre und anderen.                                           09/25

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