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Vladimir Martynov

  • musicmakermark
  • 19. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Russischer Komponist, geboren am 20. Februar 1946 in Moskau. Er lernte als Kind Klavier spielen. Später entwickelte er ein Interesse für Komposition und schrieb sich am Moskauer Konservatorium ein, wo er bei Mikhail Mezhlumov Klavier und bei Nikolai Sidelnikov Komposition studierte. 1971 schloss er sein Studium ab.


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In seinen frühen Werken, wie dem Streichquartett (1966), dem Konzert für Oboe und Flöte (1968), Hexagramme für Klavier (1971) und der Violinsonate (1973), verwendete Vladimir Martynov serielle Musik bzw. Zwölftontechnik.

 

1973 bekam er eine Stelle im Studio für elektronische Musik des Alexander-Skrjabin-Museums. Es war dies ein Treffpunkt für avantgardistische Musiker. Sofia Gubaidulina, Sergei Nemtin, Alfred Schnittke oder Edison Denisov trafen sich dort und arbeiteten dort regelmässig.

 

Martynov half bei der Gründung einer Rockgruppe namens Boomerang im Skrjabin-Studio. Für sie schrieb er die Rockoper "Seraphic Visions from St. Francis of Assisi" (1978). Martynov ist auch als Ethnomusikologe bekannt, der sich auf die Musik der kaukasischen Völker, Tadschikistans und anderer ethnischer Gruppen in Russland spezialisiert hat.

 

Er studierte auch mittelalterliche russische und europäische Musik sowie religiöse Musikgeschichte und Musikwissenschaft. Obwohl dieses Studienfach schon zu Sowjetzeiten allgemein akzeptiert war, ermöglichte es ihm auch, Theologie, Religionsphilosophie und Geschichte zu studieren.

 

Er begann Ende der 1970er Jahre mit dem Studium früher russischer religiöser Gesänge. Dazu beschäftigte er sich mit der Musik von Komponisten wie Machaut, Gabrieli, Isaac, Dufay und Dunstable und veröffentlichte Ausgaben ihrer Werke.

 

Er interessierte sich für die Form des Minimalismus, die sich Ende der 1970er Jahre in der Sowjetunion entwickelte. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schrieb er Werke, die sich mit grossen christlichen Themen befassen.

 

Eines seiner wichtigsten Werke ist das fast einstündige Stück "Opus Posthumum" (1993), das sich mit der Idee befasst, dass ein Mensch zweimal die Wahrheit berührt. Das erste Mal ist es der erste Schrei eines Neugeborenen, das letzte Mal ist es das Todesröcheln. Alles dazwischen ist mehr oder weniger Unwahrheit.

 

Seine Musik ist auf rund 30 Aufnahmen weitgehend dokumentiert. Das Kronos Quartet widmete ihm und seinen Werken das Album "Music Of Vladimir Martynov" (Nonesuch, 2012). Unter dem Titel "Martynov Edition" (Brilliant Classics, 2022) erschien zu seinem 75. Geburtstag ein 7-CD-Set mit seinen sakralen Vokalwerken.                        08/25

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