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Johnny Dyani

  • musicmakermark
  • 23. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit

Südafrikanischer Jazz-Bassist, Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 30. November 1945 in East London, Südafrika. Er war mit Mongezi Feza (tp), Dudu Pukwana (as), Nick Moyake (ts), Chris McGregor (p) und Louis Moholo (dm) Mitglied der gemischtrassischen Jazzgruppe Blue Notes.


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Diese Gruppe ging 1964 für Konzerte nach Europa und liess sich dann dort nieder. Erste Aufnahmen ausserhalb der Blue Notes machte Dyani, als er 1966 mit Enrico Rava (tp) und Louis Moholo (dm) zum Steve Lacy Quartet gehörte, das kurze Zeit in Buenos Aires ansässig war und dort "The Forest And The Zoo" (ESP, 1967) aufnahm.

 

Er spielte kurz im Spontaneous Music Ensemble und war dabei, als diese Formation mit John Stevens (dm), Trevor Watts (as) und Maggie Nicols (vcl) als Stammformation sowie mit Derek Bailey (g), Kenny Wheeler (flh) und anderen mit "John Stevens Spontaneous Music Ensemble" (Marmalade, 1969) eine ihrer frühen Aufnahmen einspielte.

 

Unter dem Titel "Live In Paris 1971 (The ORTF Recordings)" (CAZ PLAK, 2023) kamen nachträglich Trioaufnahmen von Dyani mit Don Cherry (p-tp, p) und Okay Temiz (perc) heraus. 1972 zog er nach Kopenhagen.

 

Dort schloss er sich dem Jungle Orchestra von Pierre Dørge (g) an. Im Herbst 1972 trat er in Schweden mit Mongezi Feza (tp, perc, vcl) und Okay Temiz (dm, perc) auf. Mitschnitte von Konzerten erschienen als  "Music For Xaba" (Sonet, 1973) und – Jahre später – "Music For Xaba Vol. 2" (Sonet, 1979) sowie als "Rejoice" (Cadillac, 1988).

 

Mitte Dezember 1973 nahm er mit seinem Landsmann Dollar Brand (p, vcl, fl) die Duo-LP "Good News From Africa" (Enja, 1973) auf. Später folgte mit "Echos From Africa" (Enja, 1979) eine zweite LP dieser beiden exilierten südafrikanischen Musiker.  "Witchdoctor's Son" (Yonca, 1976) hiess eine Aufnahme und eine Multi-Kulti-Formation.

 

Auf deren ersten Aufnahme waren neben Dyani (b, p, vcl) noch Gunnar Bergsten (sax), Saffet Gündeger (cl, vio), Oguz (e-b) und Okay Temiz (dm, perc) beteiligt. Auf einer ebenfalls mit "Witchdoctor's Son" (SteepleChase, 1978) bezeichneten LP spielten neben Dyani noch Dudu Pukwana und John Tchicai (ss), Alfredo Do Nascimento (g), Mohamed Al-Jabry (perc) und Luez "Chumi" Carlos De Sequarira (dm).

 

Später erschien mit "Witchdoctor's Son – Together" (Cadillac, 1987) eine weitere Aufnahme dieser Formation. Das Lineup bestand darauf aus Dudu Pukwana (as), Peter Shimmy Radise (ts), Kenny Hakansson (g), Virimuje Willie Mbuende (e-b), Hassan Bah (congas), Bosse Skoglund (dm) und Felix Perrera (harp). Dyani selber spielte Keyboards und sang.

 

Die Doppel-LP "African Bass Solo Concert: Willisau Jazz Festival 1978" (Sing A Song Fighter, 2018) zeigt Dyani (b, p, perc, vcl) bei einem Festivalauftritt in der Schweiz. Aufnahmen von 1979 der drei Blue Notes-Musiker Dudu Pukwana, Johnny Dyani und Louis Moholo mit Frank Wright (ts, b, vcl) erschienen erst viel später unter dem Titel "Spiritual Knowledge And Grace" (Ogun, 2004).

 

Johnny Dyani Quartet war eine andere feste Gruppe. Auf "Song For Biko" (Steeplechase, 1979) bestand das Quartett aus Dudu Pukwana (as), Don Cherry (co) und Makya Ntshoko (dm). Auf "Mbizo" (Steeplechase, 1982) bestand das Johnny Dyani Quartet aus Pukwana, Ed Epstein (as, bars) und Churchill Jolobe (dm).

 

"Angolian Cry" (Steeplechase, 1985) hiess die dritte und letzte Aufnahme des Johnny Dyani Quartets mit John Tchicai (ts, bcl), Harry Beckett (tp, flh) und Billy Hart (dm). Auf "Black Paladins" (Black Saint, 1980) hatte Dyani die Art Ensemble of Chicago-Musiker Joseph Jarman (sops, ts, bars, conch, bells, fl, cl, vcl) und Don Moye (dm, div perc) begleitet.

 

Auf "African Bass" (Red, 1980) liess sich Dyani von Clifford Jarvis (dm, vcl) begleiten. "Irène's Hot Four" (Intakt, 2025) zeigt Dyani mit Irene Schweizer (p), Rüdiger Carl (sax, cl, acc) und Han Bennink (dm) in Aufnahmen von 1981.

 

"Some Jive Ass Boer - Live At Jazz Unité" ‎(Jazz Unité, 2001) enthielt Duoaufnahmen von 1981 mit Mal Waldron (p). Im Rahmen der "Unheard Music Series" erschien die CD "Burning In Stockholm" (Atavistic, 2004), eine Trioaufnahme von 1981 mit Per-Henrik Wallin (p) und Erik Dahlback (dm).

 

"Grand Mother's Teaching" (Disques Jam, 1982) entstand mit Doudou Gouirand (as), Butch Morris (co), Pierre Dørge (g) und Makaya Ntshoko (dm). Später veröffentlichte Dyani mit "Grandmothers Teaching" (ITM, 1988) eine LP mit einem ähnlichen Titel, aber einspielt mit anderen Musikern, darunter Chris McGregor (p), Peter Kowald (b), Marilyn Mazur (dm) sowie vielen deutschen Musikern.

 

Im Duo mit Joe Bonner (p) entstand "Suburban Fantasies" (Steeplechase, 1983). "Afrika" (Steeplechase, 1984) nahm er die Mithilfe von Charles Davis (as), Ed Epstein (ts, as), Thomas Östergren (b), Thomas Dyani (congas) und Rudy Smith (steel-dm) in Anspruch. Dyani selber spielte wie auf vielen anderen Aufnahmen neben Bass auch Piano.

 

"Born Under The Heat" (Dragon, 1984) spielte Dyani in unterschiedlichen Besetzungen mit Charles Davis (as), Krister Andersson und Peter Shimi Radise (ts), Ulf Adaker (tp), Mosa Gwangwa (tb), Thomas Östergren (e-b) und Gilbert Matthews (dm) ein.

 

"Three" (SteepleChase, 1985) hiess eine Trioaufnahme mit Khan Jamal (vibes, marimba) und Pierre Dørge (g). Liveaufnahmen vom Oktober 1983 und vom September 1985 mit Gilbert Matthews (dm) als Begleiter von Anders Ganhold (as) erschienen später auf der Doppel-CD "Flowers For Johnny" (Ayler, 2002).

 

Johnny Dyani starb am 25. Oktober 1986 im Alter von 39 Jahren in Berlin. "Mbizo", wie er genannt wurde, wurde darauf von verschiedenen Musikern mit Stücken und zum Teil ganzen LPs geehrt. Die drei damals noch lebenden Blue Notes-Mitglieder Chris McGregor (p), Louis Moholo (dm) und Dudu Pukwana (as, ss) nahmen die LP "Blue Notes For Johnny" (Ogun, 1987) auf.         

 

Dyani war Mitglied verschiedener Gruppen, wie der Brotherhood of Breath seines Mentors Chris McGregor, wo später auch sein Sohn Thomas Dyani (perc) mitspielte. Er spielte bei Dollar Brands African Space Programm, Detail von Frode Gjerstad, Percussion Summit, in verschiedenen Gruppen von David Murray sowie mit Walter Davis Jr., Joe Bonner, Khan Jamal, Louis Moholo Octet und vielen anderen.        09/25

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