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Waylon Jennings

  • musicmakermark
  • 19. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Amerikanischer Country-Sänger, Musiker und Songwriter, geboren am 15. Juni 1937 in Littlefield, Texas. Um den Lebensunterhalt zu sichern, arbeitete Jennings schon ab frühester Kindheit auf den Baumwollfeldern. Im Alter von acht Jahren lernte er von seiner Mutter Gitarre zu spielen.


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Mit zwölf Jahren erhielt er bei einem kleinen lokalen Radiosender einen Job als Discjockey. 1954 zog er nach Lubbock, Texas, wo er erneut als DJ bei einem Radiosender arbeitete. 1958 traf er den Rock 'n' Roll-Star Buddy Holly. Dieser hatte sich gerade von seiner Begleitband, den Crickets, getrennt und suchte neue Bandmitglieder.

 

Als Holly erfuhr, dass Jennings Bass spielt, nahm er ihn in seine neue Begleitband auf. Zusammen mit Holly tourte Jennings durch den Süden der USA. Holly war, wie Jennings es beschrieb, eine Art Mentor für ihn. Er produzierte auch Jennings erste Single "Jole Blon/When Sin Stops" (Brunswick, 1958), bei der Holly auch als Gitarrist tätig war.

 

Am Abend des 3. Februar 1959 geriet das Flugzeug, in dem Holly und seine Band sass, in einen Sturm. Das Flugzeug stürzte ab. Dabei fanden Holly und die Mitglieder seiner Band den Tod. Jennings entging dem Absturz durch einen glücklichen Umstand, dass er die Reise mit einem Bus unternahm.

 

Nachdem Jennings für kurze Zeit wieder bei einer Radiostation in Texas gearbeitet hatte, zog er nach Phoenix, Arizona. Dort gründete er seine Band The Waylors und trat mit ihnen regelmässig auf. Dabei entwickelte sich sein typischer Klang. Er mischte Rock'n'Roll, Folk und Country und verwendete bis auf das Schlagzeug nur elektrische Instrumente.

 

Sein erstes Album unter eigenem Namen war "Waylon Jennings At JD's" (Sound Limited, 1964). Es bestand vor allem aus Cover-Versionen von Songs von Roy Orbison, Buck Owens, Bob Dylan, Buddy Holly und anderen. Dank dem Countrysänger Bobby Bare kam Jennings bei einem grossen Label unter Vertrag

 

Dort erschienen seine nächsten Alben "Folk Country" (RCA Victor, 1966), "Leavin' Town" (RCA Victor, 1966) und der Soundtrack zum film "Nashville Rebel" (RCA Victor, 1966), in dem Jennings selber die Hauptrolle spielte.

 

Alle drei Alben schafften es alle unter die Top 10 der Country-Alben. Inzwischen war er nach Nashville gezogen, wo er sich eine Wohnung mit Johnny Cash teilte. Mit Cash spielte er später das Album "Heroes" (Columbia, 1986) ein. Bis 1974 spielte Jennings 17 weitere Studioalben ein, aus denen viele Singles ausgekoppelt wurden.

 

Die Alben erreichten in den Country-Charts Plätze zwischen 3 und 32. Erst Mitte der 1970er Jahre stellte sich der Erfolg ein. Mit "Dreaming My Dreams" (RCA Victor, 1975), "Waylon Live" (RCA Victor, 1976), "Are You Ready For The Country" (RCA Victor, 1976), "Ol' Waylon" (RCA Victor, 1977), "I've Always Been Crazy" (RCA Victor, 1978) und "Music Man" (RCA Victor, 1980) hatte sechs Nummer-1-Alben.

 

Nur "What Goes Around Comes Around" (RCA Victor, 1979) erreichte dazwischen "nur" Platz 2. Auch bei den Singles musste er lange auf einen Nummer-1-Hit warten. Mit "This Time" (RCA Victor, 1974) und "I'm A Rambling Man" (RCA, 1974), beide Titelstücke von Alben, stand er ganz oben. Danach kamen bis 1987 14 weitere Nummer-1-Singles.

 

Trotz seiner Erfolge war Jennings nicht zufrieden. Vor allem die typische Verfahrensweise der Plattenfirma machte ihm zu schaffen. "RCA Victor" wählte aus, welche Titel er sang und mit welchen Musikern er diese einspielte. Nach und nach erhielt er jedoch mehr Freiheiten.

 

1969 hatte er nach verschiedenen gescheiterten Ehen die Country-Sängerin Jessi Colter geheiratet, mit der er einen Sohn, Shooter Jennings hatte, der ebenfalls Country-Musiker wurde. Ein vom Radio übertragenes Konzert erschien später auf der CD "Turn Back The Years – Live In Dallas 75" (Hotspur, 2015).

 

Wegen seiner eigenwilligen Methoden und seiner unangepassten Musik ordnete die Presse Waylon Jennings und einige andere Künstler bald der sogenannten Outlaw-Bewegung zu. Ein entsprechendes Album mit dem Titel "Wanted! The Outlaws" (RCA Victor, 1976) enthielt bereits bekannten Songs von Jennings, Willie Nelson, Jessi Colter und Tompall Glaser.

 

Es verkaufte sich als erstes Country-Album mehr als eine Million Mal und schnellte an die Spitze der Country-Charts. Auch "Waylon & Willie" (RCA Victor, 1978), das erste gemeinsame Album mit Willie Nelson, fand sich zuoberst in den Country-Charts.

 

Mit "WWII" (RCA Victor, 1982), "Take It To The Limit" (Columbia, 1983) und "Clean Shirt" (Epic, 1991) spielten die beiden Heroen der Alternative Country-Bewegung drei weitere, wenn auch nicht mehr so erfolgreiche Alben ein. Aufnahmen von Jennings von einem Auftritt am 12. Oktober 1978 in der Grand Ole Opry in Nashville kamen unter dem Titel "Grand Ole Opry Nashville TN" (Hotspur, 2015) auf den Markt.

 

Mit seinen langjährigen Freunden Johnny Cash, Willie Nelson und Kris Kristofferson gründete er die Band The Highwaymen, von der einige Alben erschienen. Auf anderen Alben spannte Waylon Jennings mit seiner Frau Jessi Colter zusammen. Diese LP nannte sich "Leather And Lace" (RCA Victor, 1981).


1995 begann er, alte Songs und Songs anderer Künstler neu aufzunehmen. Diese Arbeiten wurden erst nach seinem Tod durch seinen Sohn Shooter Jennings und dessen damalige Begleitband The .357's fertiggestellt. Das Album erschien unter dem Titel "Waylon Forever" (Vagrant, 2008).

 

Gesundheitliche Probleme hatten Jennings 1997 zur Aufgabe seiner Tourneen gezwungen. Sein letztes Album zu Lebzeiten hiess "Closing In On The Fire" (Ark 21, 1998). 2001 musste ihm infolge von Diabetes ein Fuss amputiert werden. Im selben Jahr wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen.

 

Bei der Aufnahmezeremonie konnte er jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht anwesend sein. Waylon Jennings starb am 13. Februar 2002 im Alter von 64 Jahren in seinem Haus in Chandler, Arizona. Von Jennings erschienen vor und nach seinem Tod Dutzende Compilations und Wiederveröffentlichungspakete.

 

"Greatest Hits" (RCA Victor, 1979) war sogar ein Nummer-1-Album.  Im Rahmen der Serie "Original Album Classics" (RCA, Legacy, Sony und BMG, 2008) wurden fünf Alben gemeinsam wiederveröffentlicht. Vier dieser Alben waren auch Teil des 8-LP-Sets "The Story Of Waylon Jennings" (Vinyl Me, Please, Sony und RCA, 2023).

 

Mit "Goin' Down Rockin': The Last Recordings" (Saguaro Road, 2012) erschien zehn Jahre nach seinem Tod ein weiteres Album. Es handelte sich um acht Songs, die Jennings in seinen letzten beiden Lebensjahren zusammen mit Robby Turner (b) aufgenommen hatte. Noch später kam "Songbird" (Son of Jessi und Thirty Tigers, 2025) heraus. Die bis dahin unveröffentlichten Songs stammten aus den Jahren 1973 bis 1984.      10/25

 

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