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Kronos Quartet von 1991 bis 1998

  • musicmakermark
  • 15. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 18. Aug.

1991 veröffentlichte Kronos Quartet bei "Nonesuch", wo inzwischen fast alle Kronos-Aufnahmen erschienen, hintereinander drei knapp halbstündige EPs. Es waren dies "Five Tango Sensations" mit Astor Piazzolla (band) als Komponisten und Interpreten, "Hunting: Gathering", das zweite Streichquartett von Kevin Volans von 1987, sowie "String Quartet", ein Werk von Witold Lutoslawski aus dem Jahre 1964.


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Als Anfang der 1990er Jahre die dritte Sinfonie (1976) des Polen Henryk Górecki plötzlich zum Hitparadenstürmer wurde, nahm sich auch das Kronos Quartet den Werken dieses Komponisten an. Auf einer 1991 erschienen CD findet sich das Streichquartett Nummer 1 "Already It Is Dusk" von 1988.

 

Dazu kam die dreiteilige "Lerchenmusik" (1984), interpretiert von Michael Collins (cl), Christopher van Kampen (cello) und John Constable (p). Sie waren alle drei Solisten bei der London Sinfonietta. Zwei Jahre später wurde das erste Górecki-Streichquartett mit dem zweiten von 1990/91 auf einer reinen Kronos-CD (Nonesuch, 1993) noch einmal auf den Markt gebracht.

 

Für "Pieces Of Africa" (Nonesuch, 1991) nahm sich Kronos der Musik des schwarzen Kontinents an. Neben Kevin Volans, dessen "White Man Sleeps" schon auf der gleichnamigen Veröffentlichung von 1987 erschienen war, lieferten Foday Musa Suso, Dumisani Mararaire, Hassan Hakmoun, Justinian Tamusuza, Hamza El Din und Obo Addy Werke.

                                                                               

"Short Stories" (Nonesuch, 1993) umfasste insgesamt neun Werke von so unterschiedlichen Komponisten wie Elliott Sharp, Willie Dixon, John Oswald, John Zorn, Henry Cowell, Steven Mackey, Scott Johnson und Sofia Gubaidulina. Dazu kam ein Werk von Pandit Pran Nath mit dem Komponisten (voice) sowie Krishna Bhatt (tabla) sowie John Constant und Terry Riley (tamb) als weitere Musiker.

 

"Piano And String Quartet" (Nonesuch, 1993), geschrieben 1985 von Morton Feldman, nahm eine ganze, CD ein, die Kronos mit Aki Takahashi (p) als fünfte Musikerin aufgenommen hatte. Kronos hatte zuvor als erstes Ensemble Morton Feldmans fünfstündiges, zweites Streichquartett in voller Länge aufgeführt.

 

Auf "At The Grave Of Richard Wagner" (Nonesuch, 1993) widmete sich das Kronos Quartet dann ganz der europäischen Kunstmusik und nahm dazu in Kauf, auch ein Werk aus dem 19.Jahrundert zu interpretieren.

 

Es handelte sich um das Titelstück, das Franz Liszt 1883 geschrieben hatte und das von Kronos mit Aki Takahashi (p) und Marcella DeCray (harp) eingespielt worden war. Dazu enthielt diese CD das "Streichquartett Nummer 4" (1910) von Alban Berg und "Fünf Stücke, Opus 5" (1909) von Anton Webern.

 

"All The Rage" (Nonesuch, 1993) war eine Komposition von Bob Ostertag in Form eines 16:15-minütigen Tracks bzw. einer CD-EP. Der Erlös ging an eine Aids-Stiftung. Auf "Du Cristal/…À La Fumée/Nymphéa" (Ondine, 1993), einer CD mit drei Werken der finnischen Komponistin Kaija Saariaho bestritt Kronos das 18:41-minütige Werk "Nymphéa - For String Quartet And Electronics" mit der Komponistin an den Electronics.

 

"Night Prayers" (Nonesuch, 1994) enthielt vor allem Musik von Komponistinnen und Komponisten aus der Kaukasus-Region. Darunter befanden sich Werke von Dmitri Yanov-Yanovsky (Uzbekistan), Franghiz Ali-Zadeh (Aserbaijan), Sofia Gubaidulina (Tatarische Republik), Giya Kancheli (Georgien) und Tigran Tahmizyan (Armenien).

 

Dazu kamen ein von Steven Mackey arrangiertes Lied, bei dem Kronos von Obertonsängern aus Tuva begleitet wurde. Die CD wurde durch ein Werk von Osvaldo Golijov (Argentinien) abgerundet.

 

Die Doppel-CD "Released 1985-1995" (Nonesuch, 1995) war eine Sammlung von grösstenteils vorher veröffentlichten Aufnahmen aus den Jahren 1985 bis 1995 auf CD 1. Eine zweite CD enthielt bisher unveröffentlichte Stücke von Raymond Scott, Scott Johnson, Michael Daugherty und Jimi Hendrix.

 

Dann folgte "Howl, U.S.A." (Nonesuch, 1996) mit Werken der US-Komponisten Michael Daugherty, Harry Partch, Scott Johnson und Lee Hyla. Auf Hyla's "Howl" rezitiert Allen Ginsberg sein gleichnahmiges Gedicht.

 

"The Dreams And Prayers Of Isaac The Blind" (Nonesuch, 1997) stellte ein Konzeptalbum mit Musik des Argentiniers Osvaldo Golijov dar. Das Kronos Quartet wurde bei den Aufnahmen von David Krakauer (cl, bcl, basset horn) ergänzt.  

 

Auf "Ghost Opera" (Nonesuch, 1997) spielte das Kronos Quartet die 1994 entstandene, gleichnamige Komposition des chinesischen Komponisten Tan Dun. Bei der Einspielung wirkte Wu Man (pipa) als fünfte Musikerin mit. Mit "Early Music (Lachrymae Antiquae)" (Nonesuch, 1997) machte Kronos erstmals Ausflüge in die Musik früherer Jahrhunderte.

 

Den Werken von John Dowland, Guillaume de Machaut, Hildegard von Bingen, Henry Purcell, Christophyer Tye, Kassia und Pérotin stelle Kronos solche von modernen Komponisten wie John David Lamb, Arvo Pärt, Harry Partch, Jack Body, John Cage, Moondog und Alfred Schnittke gegenüber, deren Werke aber stark von traditionellen Formen geprägt sind.

 

Als Mitmusiker wirkten Marja Mutru (harm), David Lamb (bagpipe), Wu Man (div instr), Olov Johannson (nyckelharpa, Judith Sherman (dm) und die Gesangsgruppe Huun-Huur Tu mit.


 

"Kronos Quartet Performs Alfred Schnittke - The Complete String Quartets" (Nonesuch, 1998) enthielt neben den vier Streichquartetten No. 1 (1966), 2 (1980), 3 (1983) und 4 (1989) auch die Schnittke-Kompositionen "Canon In Memory Of I. Stravinsky" (1971) und "Collected Songs Where Every Verse Is Filled With Grief" (1984/85).

 

Das dritte Streichquartett war bereits auf "Winter Was Hard" (Nonesuch, 1988) veröffentlicht worden. Eine andere CD (Nonesuch 1998) enthielt das Streichquartet "John's Book Of Alleged Dances" (1994) von John Adams mit Kronos sowie vom selben Komponisten "Gnarly Buttons", interpretiert von der London Sinfonietta unter John Adams mit Michael Collins (cl) als Solist.

 

Zum 25-jährigen Bestehen erschien 10-CD-Box "25 Years" (Nonesuch, 1998). Neben bereits früher veröffentlichtem Material enthielt die Box auch erstmals eingespielte Stücke von Ken Benshoof, P.Q. Phan, Terry Riley, Arvo Pärt und Peter Sculthorpe.               08/25

 

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